Drei Jahre nach der Veröffentlichung des Electrosone begann die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) mit der Regulierung medizinischer Geräte. 1978 wurde das Neurotone 101 das erste von der FDA zugelassene NES-Gerät, das über Elektroden am Supraorbitalkamm und am Mastoid eine Intensität von bis zu 1,5 mAbei 50–100 Hz liefert (Guleyupoglu et al., 2013). Das Gerät wurde zur Behandlung von Angstzuständen, Depressionen und Schlaflosigkeit vermarktet. In den folgenden Jahren wurden in den USA mehrere NES-Geräte entwickelt und vermarktet.
Betrachtet man sich die Entwicklung der veröffentlichen medizinischen Studien, so ist erkennbar, das die Neuroelektrische Stimulation sich in dem Prozess der Entwicklung von einem alternativen Verfahren hin zu einem anerkannten medizinischen Verfahren befindet. Allein in den USA wurden in den letzten 5 Jahre ca. 500 medizinische Studien zur Neuroelektrischen Stimulation veröffentlicht (2022, National Library of Medicine).
Wirkungsweise der Neuroelektrischen Stimulation
Die Neuro-Elektrische Stimulation, kurz NES genannt, ist leider in Deutschland bisher wenig bekannt ist. Nur wenige Therapieanbieter und einige wenige Privatpraxen setzen diese Methode ein, wogegen z.B. in Amerika es sich bereits etabliert hat. Eingesetzt wird es sehr erfolgreich bei der Unterstützung von Behandlungen wie z.B. Burnout, Depressionen, Suchterkrankungen, Angstzuständen, Stress, Schlafproblemen, Antriebslosigkeit u.v.m. Des Weiteren zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, Verbesserung von Kurz- und Langzeitgedächtnissen und Steigerung des Wohlempfindens.
In der Burnout Therapie sprechen die positiven Effekte für sich. Studien belegen, dass eine längere und kontinuierliche Anwendung die positiven Effekte aufrecht hält bzw. sogar steigert. Betroffene, die ihr Stressproblem bewältigen wollen, haben somit mit dem NES eine starke Unterstützung bei der Überwindung ihres Problems.
Dabei ist die Wirkungsweise der NES-Geräte bei psychischer Erschöpfung einfach. Neuro-Elektrischen-Stimulation (NES), wirkt als eine effektive Form der Elektro-Akkupunktur, welche gezielt bei biochemischen Aspekten des Gehirns ansetzt. Dabei wird die Produktion wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Endorphin, Dynorphyn oder GABA angeregt. Gerade bei langandauernden Stressbelastungen sind diese Hormonsysteme gestört und führen zu den bekannten Erschöpfungs- und Unruhezuständen.
Regelmäßige Anwendungen sorgen neben der körperlicheren Entspannung für ein positives Grundgefühl. Insbesondere zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und Förderung von Entspannung, Schlaf und Stressabbau sowie zur muskulären Entspannung, kommt der Elektrostimulation dabei eine hohe Bedeutung zu.
Das NES-Verfahren sorgt für eine nachhaltige und grundlegende Verhaltensänderung, die Sie behutsam zum Ziel führt.
Diese Technik hat sich seit über fünfzig Jahren bei der Stressbewältigung bewährt. Denn durch die jahrelange Überlastung wurden bestimmte Botenstoffe nicht mehr ausreichend produziert (Dopamin, Serotonin, Endorphine usw.), deren Mangel zum einem für die Erschöpfungserscheinungen verantwortlich ist, andererseits auch u.a. für „Unwohlsein, Schlafprobleme“ etc.
Die Neurotransmission und die Bedeutung der Transmitter
Das Nervensystem ermöglicht die Kommunikation zwischen den Körperorganen, so dass jeder einzelne Teil mit den anderen innerhalb des gesamten Systems zusammenarbeiten kann. Es ermöglicht dem Körper, Informationen über seine Umgebung zu erhalten und ist unerlässlich zum Überleben, da es diese Informationen verarbeitet und zwischen den verschiedenen Körperteilen befördert.
Damit der Körper auf einen Reiz reagieren kann, muss dieser über mehrere Wege weitergeleitet werden, um beim Zielorgan eine Reaktion auszulösen. Die Weiterleitung geschieht von einem Neuron zum benachbarten Neuron, über die Verbindungsstellen der Neuronen - sogenannte Synapsen. Diese Weitergabe geschieht über die Neurotransmitter.
Neurotransmitter (von latein. transmittere = überbringen) sind Botenstoffe, die bei der Erregungsübertragung eines Reizes von einem Neuron (Nervenzelle) auf ein anderes Neuron eine wichtige Rolle spielen. Innerhalb einer Synapse werden sie in der Regel von der präsynaptischen Membran per Exozytose in den synaptischen Spalt freigesetzt, wo sie zur postsynaptischen Membran diffundieren. Neurotransmitter sind also dafür zuständig, Reize von einer Zelle auf die andere Zelle zu übertragen.
Neurotransmitter als Teil der Synapse
Synapsen sind der Ort, an dem die Erregungsübertragung stattfindet – hier werden elektrische Reize (Aktionspotentiale) von Neuronen zu nachgeschalteten Muskel-, Nerven- und Drüsenzellen weitergeleitet. Dabei sind Neurotransmitter von großer Bedeutung